Solidarisch zu leben bedeutet für uns, sich verbunden zu fühlen und gemeinsam füreinander und für die Welt um uns herum Verantwortung zu tragen – jede_r so, wie er oder sie kann. Die Voraussetzung dafür bilden gemeinsame Werte, gegenseitiges Vertrauen und ein wohlwollender Umgang miteinander.
Solidarisches Wohnkonzept
Zu einem solidarischen Miteinander gehört für uns, dass Menschen aller Einkommensgruppen die Möglichkeit haben, in das Wohnprojekt zu ziehen. Dies realisieren wir, indem die Mieten und die finanzielle Beteiligung an die Möglichkeiten der Bewohner_innen angepasst werden.
Dazu haben wir ein sogenannte „Soli-Miete“ eingeführt: 10% der Mietkosten werden über eine Bieter_innenrunde gedeckt: Hier kann jede_r Mitbewohner_in so viel bieten, wie er zu leisten bereit und im Stande ist. Dadurch findet auch ein kleiner finanzieller Ausgleich zwischen finanziell Bessergestellten und finanziell Schlechtergestellten statt.
Unsere Eigentumsstruktur sichert außerdem, dass nicht nur die heutigen, sondern insbesondere die zukünftigen Bewohner_innen von günstigen Mieten profitieren werden. Dies funktioniert, weil die Kredite durch Mieteinnahmen refinanziert werden. Sobald die Schulden getilgt sind, müssen nur noch Rücklagen für Instandhaltung und Modernisierung gebildet werden – die Mieten in den konvisionär-Häusern sollen so dauerhaft bezahlbar bleiben und langfristig sogar günstiger werden.
Solidarisch im gelebten Alltag
Solidarität findet für uns aber nicht nur auf finanzieller Ebene statt, sondern bedeutet auch, sich im gelebten Alltag zu unterstützen. Das enge Zusammenleben bietet vielseitige Formen der gegenseitigen Unterstützung – zwischen Jung und Alt, Berufstätigen und Nicht-Berufstätigen sowie Alleinstehenden und Familien – und fördert so die Teilhabe aller am sozialen Miteinander.
Wer kann mir meine neues Smartphone einrichten? Wer kann morgen Nachmittag auf mein Kind aufpassen? Kann mir jemand kurzfristig ein Auto leihen? Wer packt mit an, den neuen Billardtisch in den Keller zu tragen? Wer Unterstützung benötigt, teilt dies der Gemeinschaft mit und bekommt meist schnelle und unkomplizierte Hilfe.